Was ist Slalom?
Der Automobilslalom stellt die finanzielle Einstiegsklasse in den Motorsport dar. Er bietet jungen wie alten Fahrern die Gelegenheit, relativ kostengünstigen Motorsport zu betreiben. Die Aufgabe ist es, einen durch Pylonen aufgestellten Parcours möglichst schnell zu durchfahren, ohne dabei eine Pylone aus ihrer Position zu bringen, oder eine Aufgabe auszulassen. Beides wird mit einer Strafzeit bestraft: das Verschieben einer Pylone mit 3 Sekunden, das Auslassen einer Aufgabe sogar mit 15 Sekunden. Das Auslassen mehrerer Aufgaben kann zudem zum Wertungsausschluss führen.
Es gibt insgesamt vier verschiedene Aufgabentypen:
Typ 1: Die meist verwendete Aufgabe ist das einfache Tor.
Hierbei handelt es sich um zwei Pylonen, die im Abstand von 2,50 – 3,50 Meter voneinander entfernt stehen und durch die dann hindurch gefahren werden muss. Die Entfernung ist abhängig von der Geschwindigkeit, die am Standpunkt des Tores von den Fahrzeugen erreicht wird.
Typ 2: Die am häufigsten für lange Geraden verwendete Aufgabe ist der so genannte „Schweizer“. Beim Schweizer werden mehrere Pylonen (je nach Strecke unterschiedlich viele) in einer Reihe aufgestellt. Der Abstand der Pylonen liegt zwischen 12 und 25 Metern und sie werden im zick zack durchfahren.
Typ 3: Die Gasse wird meistens als Zieleinlauf genutzt. Sie besteht aus mehreren direkt aneinander stehenden Toren. Die Anzahl der Tore variiert hier ebenfalls. Gängige Längen sind 4 – 8 Pylonen in einer Reihe.
Typ 4: Der letzte Typ steht auch meistens am Ende einer Strecke und heißt Wende. Diese dient, wie der Name schon sagt, zum Wenden. In der Regel wird der bereits absolvierte Parcours nach einer Wende auch wieder zurück zum Start/Ziel gefahren. Sie besteht aus einer oder drei Pylonen, die direkt zusammen stehen und möglichst schnell umfahren werden müssen. Man könnte sich diese Pylonen also als Mittelpunkt eines Halbkreises vorstellen, den das Fahrzeug an dieser Aufgabe zurück legt.
Der Ablauf einer Slalom-Veranstaltung ist immer gleich. Zu Beginn füllt man das Nennformular am Nennbüro aus. Hierbei wird z.B. geprüft, ob der Fahrer über eine gültige Fahrerlaubnis verfügt (Führerschein/Fahrerlizenz). Danach wird das Fahrzeug bei den technischen Kommissaren überprüft und gründlich durchgecheckt. Der Deutsche Motorsport Bund (kurz: DMSB) schreibt gewisse Sicherheitsstandards vor, für das Fahrzeug sowie für die Kleidung, welche bei den technischen Kommissaren, die bei jeder Veranstaltung vor Ort sind, überprüft werden. Danach geht es dann erst tatsächlich los.
Es wird zum Vorstart gebeten.
Beim Slalom gibt es 4 verschiedene Klassen-Typen:
Die Gruppe G für seriennahe Fahrzeuge: Hier dürfen nur geringe technische Änderungen vorgenommen werden, wie am Fahrwerk und an den Reifen. Der Rest muss der Serie entsprechen.
In der Gruppe F dürfen diverse technische Änderungen vorgenommen werden und das Fahrzeug muss hier auch nicht mehr den StVO entsprechen. Jedoch sind auch hier noch relativ klare Grenzen durch das Reglement gesetzt. In der Gruppe H sind, bis auf das Gewicht und den für jedes Fahrzeug individuell vorgeschriebenen Hubraum, keine Grenzen gesetzt. Dies ist dadurch in der Regel auch die Klasse mit den schnellsten Autos, jedoch dadurch auch die kostenintensivste. Zu guter Letzt gibt es noch die Gruppe FS. In dieser Klasse ist nahezu alles erlaubt. Lediglich die Einbaulage des Motors ist vorgeschrieben .
Die Klassen F, H und FS sind dann noch jeweils in verschiedene Hubraumklassen unterteilt und die Gruppe G in verschiedene Leistungsgewichtsklassen .
Aber nun zurück zum Ablauf der Veranstaltung. Nach Aufruf der einzelnen Klasse in Ihrer Unterklasse werden die entsprechenden Teilnehmer zum Vorstart gebeten. Dies ist der Bereich, in dem sich die Autos und Fahrer vor dem Startbereich sammeln. Zuerst wird ein Trainingslauf absolviert. Jeder Fahrer fährt alleine gegen die Zeit über den Parcours. Im Training wird der Parcours, genau wie in den zwei darauf folgenden Läufen, einmal komplett befahren. Hierbei muss der Fahrer sich blitzschnell auf die Grip-Verhältnisse des Reifens und des Untergrundes einstellen, den technischen Zustand seines Fahrzeugs noch ein letztes Mal unter Rennbedingungen testen und zudem noch die Strecke kennen lernen. Mit anderen Worten:
Wozu ein Formel 1- oder DTM-Fahrer 2 Tage Zeit hat, bleiben einem Slalom-Fahrer zwischen einer und zwei Minuten.
Jeder Fahrer absolviert erst einmal seinen Trainingslauf und begibt sich danach wieder in den Vorstart, wo kurz Zeit für letzte Verbesserungen am Luftdruck der Räder, oder an kleinen Einstellungen von Motor oder Fahrwerk bleibt. Bei mehreren Startern auf einem Auto wird in dieser Zeit zudem der Fahrerwechsel durchgeführt.
Danach kommt dann der erste Wertungslauf. Wieder fahren alle Teilnehmer hintereinander den ersten Lauf durch. Die kurze Pause, die jeder Fahrer dadurch hat, wird meist genutzt, um entweder weitere Verbesserungen am Fahrzeug vorzunehmen, oder um zu schauen was die direkte Konkurrenz in ihren Läufen macht. Nach dem 2. Wertungslauf ist dann auch schon wieder Schluss. Das heißt, jeder Fahrer hat nur 1-2 Minuten, in denen alles passen muss. Durch die ständigen Richtungswechsel, welche im Slalom Standard sind, wird das Fahrzeug im Grenzbereich immer wieder extrem beansprucht, und der Fahrer muss versuchen es dabei im Griff zu behalten. Es ist also eine ungeheure Schulung für die Fahrzeugbeherrschung, welche im Motorsport sehr wichtig ist.
Am Ende werden die Zeiten aus dem ersten sowie dem zweiten Wertungslauf addiert und ggf. die Strafsekunden hinzugefügt. Derjenige mit der geringsten Gesamtzeit gewinnt.
Wir hoffen, dass dieser kleine Einblick in den Slalom-Sport Sie ein wenig aufklären konnte.