Der KW Berg-Cup am Glasbach: Aller guten Dinge sind drei!
Von Uli Kohl
Es hat geklappt! Erstmals konnten auch in der Kombi Berg-Europameisterschaft plus Prädikate wie Deutsche Berg-Meisterschaft, KW Berg-Cup und NSU-Bergpokal drei Wertungsläufe auf der 5,5 Kilometer-Version der Glasbachstrecke, die zurzeit die längste Gipfelstürmerpiste in Deutschland ist und von allen Experten als die sicherste und modernste in Europa eingestuft wird, durchgezogen werden. Dabei sah es am Trainingssamstag des „21. Int. ADAC Glasbachrennens“ noch gar nicht unbedingt danach aus. Mit leicht verspätetem Beginn auf teilweise noch leicht feuchter Piste und mehreren Vorfällen auf und neben der Strecke konnten nur zwei Übungsläufe realisiert werden. Aber über Nacht zog dann ein neuer Geist im südlichen Thüringer Wald ein. Punkt 8:30 Uhr gestartet und mit konsequent gestrafftem Ablauf wurde trotz mehrerer Unterbrechungen, bei denen oftmals auch Flüssigkeiten gebunden werden mussten, das Ziel von drei Runs erreicht. Und wenn auch das Rennende mit 18:35 Uhr etwas spät lag, es war bis zum letzten Starter ultraspannend mit Berg-Racing auf allerhöchstem Niveau.
Bevor wir in die Berichterstattung über das Geschehen in den einzelnen Klassen mit Beteiligung von KW Berg-Cup Aktiven einsteigen, sind noch schnell zwei Punkte zu erwähnen. Der eine ist der Wertungsmodus von „zwei aus drei“. Im Klartext: Von den drei Auffahrten gingen nur die beiden schnellsten erzielten Zeiten in die Wertung ein. Dieses System hat sicherlich Pros und Kontras, ob es optimal ist, das wollen wir hier und jetzt nicht diskutieren. Auf jeden Fall war schon Glück oder Petrus im Spiel, als im dritten Run zu Beginn der etwas längeren Unterbrechung nach dem Motorplatzer am Peugeot 106 von Luigi D’Acri erste Regentropfen auf das sonst sonntags stets trockene Asphaltband fielen. Zum Glück hielten diese nicht länger an, sonst wäre das prickelnde Finale wohl im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Top zwei ist, dass eine durchgängige Reportage bei „zwei aus drei“ etwas schwierig ist, weil es ja keinen kontinuierlichen Fortgang gibt. Aber wir wollen trotzdem versuchen, das Geschehen so hautnah wie möglich zu vermitteln. Wie immer in der Reihenfolge, in der am Glasbach gestartet wurde.
Der „Polesetter“ des NSU-Bergpokals ist Jörg Davidovic. Er benötigt 1,082 Sekunden weniger für die 5,5 Kilometer als Jörg Höber auf Trainingsposition (TP) zwei. Dann folgen mit etwas Respektabstand Thomas Krystofiak als Dritter sowie Uwe Schindler auf der Vier und Glasbach-Neuling Alexander Follmann als Fünfter. Zum Rennauftakt setzt sich Jörg Höber an die Spitze, 0,658 Sekunden vor Jörg Davidovic (P2) sowie Thomas Krystofiak, der etwas mehr als 4 Sekunden auf den Leader einbüßt. Wie am Ende des Übungstages ist Uwe Schindler Vierter, Alex Follmann Fünfter. Im zweiten Heat schaltet Jörg Davidovic in den Angriffsmodus, setzt mit 2:56,836 die schnellste NSU-Einzellaufzeit, zoomt sich bis auf 39 Tausendstel an Jörg Höber heran. Und stöhnt während der Talfahrt „der Jörg macht es hier echt spannend und ist sehr schnell unterwegs“. Thomas Krystofiak bleibt Dritter, Uwe Schindler kommt nicht oben an. Dadurch rückt Alex Follmann auf die Vier auf, neuer Fünfter ist Wolfgang Schwalbe. Mit 2:57,216 setzt Jörg Höber im finalen dritten Run seine persönliche Bestmarke, Jörg Davidovic seinerseits wird etwas langsamer. Das reicht für Jörg Höber nach sehr konstanten Fahrten zum Sieg, 169 Tausendstel vor Jörg Davidovic (P2). Die Plätze drei bis fünf bleiben unverändert. Rang drei für Thomas Krystofiak, Alex Follmann beendet sein Glasbach Wochenende als Vierter, Wolfgang Schwalbe als Fünfter.
Leider sind nur zwei 1150er in den Thüringer Wald gekommen. Das bedeutet nach den Berg-Regeln Zusammenlegung mit den 1400ern. Da aber während des Rennens nach Nennklassen gewertet wurde, wollen wir die beiden 1,15-Liter-Vertreter Thomas Stelberg im Schneider Polo Coupé 16V und Jürgen Heßberger mit seinem Fiat 127 Sport Martini Racing 8-Ventiler gerne auch einzeln betrachten. Der Probesamstag geht – der Papierform entsprechend – an Thomas Stelberg. Der Sonntag allerdings beginnt anders. Beim Polo flutschen die Gänge des sequentiellen 6-Gang Getriebes nicht wie gewünscht rein. Das nervt und kostet Zeit. Und schon ist Jürgen Heßberger vorne. Aber es ist knapp, wir sprechen von 6 Hundertsteln. Auch Heat zwei geht an Jürgen, einsatzfreudig baut er seinen Vorsprung auf 0,712 Sekunden aus. Technik-Guru Jürgen Schneider, der Teampartner von Thomas Stelberg, hat sich mittlerweile mit der störrischen Polo-Schaltung befasst. Mit Erfolg, denn im letzten Anlauf stürmt Thomas nach vorne, wandelt seinen Rückstand in einen Siegervorsprung von 0,886 Sekunden um.
Die 1,4-Liter Homburg-Sensation wiederholt sich am Glasbach nicht. Dennoch sind die 8-Ventiler echt stark unterwegs, mischen zumindest im Training wieder sehr weit vorne mit. Die erste Startreihe beanspruchen aber zwei 16V’s für sich: Hansi Eller ist im Minichberger Scirocco der Schnellste, Franz Weißdorn fährt im VW Polo GT auf die Zwei. Dann folgt der flotteste 8-Ventiler. Das ist Nils Abb (TP3) im VW Schneider Polo, der in der zweiten Auffahrt aber ein „Aha-Erlebnis“ samt Feindberührung hat. Das kostet eine Spurstange, kratzt vielleicht auch das Fahrer-Ego etwas an. Danach geht es gemischt weiter. Im Schneider Polo 16V ist Thomas Pröschel Vierter, auf der Fünf taucht mit Frank Lohmann im VW Polo II wieder ein 8-Ventiler auf. Aber die 16V Jungs wollen das nicht so stehen lassen, wozu haben sie schließlich ihre Mehr-PS unter der Haube? Entweder geht nun bereits in der Nacht zum Sonntag ein ähnlicher Ruck durch sie wie eingangs bei den Organisatoren beschrieben, spätestens aber während des Rennens. Um es gleich vorweg zu nehmen: Auf den Plätzen eins und zwei ändert sich während des ganzen Wettbewerbes nichts. Hans-Peter Eller ist unantastbar auf der Eins unterwegs, Franz Weißdorn ebenfalls relativ ungefährdet auf der Zwei. Aber dahinter gibt es „Bäumchen wechsle dich“ zu Hauf. Nach Auffahrt eins ist Thomas Pröschel Dritter, Nils Abb Vierter und Frank Lohmann Fünfter. Die Abstände riechen nicht unbedingt nach Änderungen. Aber es gibt sie dennoch. Nils Abb robbt sich an Thomas Pröschel vorbei auf die Drei, schiebt diesen um 97 Tausendstel auf Rang vier zurück. Und Hugo Moser, zuletzt 2013 am Glasbach unterwegs, findet plötzlich fast 4 Sekunden, stürmt so bis auf Rang fünf vor. Im dritten Run kollabiert zu Beginn der Klasse wie bereits berichtet der Motor im D’Acri Peugeot, Tropfen fallen kurz. Als es weitergeht, verzichten Hansi Eller und Franz Weißdorn auf das Finale. Dank „zwei aus drei“ haben sie ihre Positionen auch so auf sicher. Zu ihnen gesellen sich drei weitere Teilnehmer, die sich am unteren Ende der Ergebnisliste befinden. Der Rest greift nochmals an. Nils Abb lässt nun im Eifer des Gefechts die Schikane rechts liegen, das bringt 30 Strafsekunden. Und da Thomas Pröschel und Hugo Moser weiterhin beherzt angasen, ziehen beide an Nils vorbei. Thomas steigt als Dritter mit auf das 1400er Siegerpodest, Hugo wird Vierter. Nils bleibt Platz fünf, dazu ein weiterer 1,4-Liter KW 8V-Trophy Sieg. Diesen holt er vor Marcel Hellberg (8V-P2) im Brügge Polo und Frank Duscher (8V-P3/VW Polo), der im letzten Heat seine persönliche Bestleistung markiert. Frank Lohmann beendet das Rennen auf 8V-Rang vier, verpasst den möglichen KW 8V-Trophy Podiumsplatz dabei lediglich um 217 Tausendstel. Berücksichtigt man die in die 1400er Abteilung hinein gelegten 1150er, dann ist in der so gewachsenen Klasse Jürgen Heßberger der Fünfte der „Roten“. Tut man dies nicht, dann gehört dieser Ehrenplatz VW Polo Pilot Klaus Streiberger.
Das 1,6-Liter Training endet mit der Bestzeit für Stefan Faulhaber im Minichberger Kadett 16V. Andy Heindrichs ist im Opel Risse Corsa 16V Zweiter, Manfred Schulte im Citroen Nemeth AX Kit Car Dritter, sein Junior im Citroen AX Sport Vierter. André Stelberg wird in Auffahrt eins durch ein Motorenproblem am VW Corrado 16V aus dem Verkehr gezogen. Manfred Schulte war übrigens erst in der zweiten und letzten Übungssitzung dabei, zuvor musste er sich noch um die Lenkradstellung seines Kit Cars kümmern. Wenn es eine Klasse gibt, in der sich die Defekthexe pudelwohl fühlt, dann scheint das am Glasbach die 1600er zu sein. Denn noch gibt sie keine Ruhe. Aber schon gar keine! Nur um Stefan Faulhabers Renner macht sie einen Bogen. Der geht am Sonntagmorgen prompt in Führung. Nach Nachtschicht ist auch André Stelberg wieder dabei. Einen kompletten Probegalopp hat er ja bekanntlich nicht hingekriegt, trotzdem ist er nur 767 Tausendstel hinter Stefan Zweiter. Das könnte noch spannend werden! Denn Andy Heindrichs auf der Drei und Manfred Schulte als Vierter liegen auch nur um knapp zwei Sekunden auseinander. Das ist bei 5,5 Kilometern pro Lauf keine sichere Bank. Vor allem, weil Manfred zum ersten Run mit dem Dämpfer im Hinterkopf starten musste, dass sein Junior Benedikt im Bereich der Schikane unmittelbar zuvor mit einem Antriebsdefekt ausgefallen war. In Heat zwei erreichen tatsächlich nur zwei 1,6-Liter das Ziel. Denn an Andys Corsa streikt die Elektrik, der Zündfunke fehlt, er rollt aus. Noch ärger erwischt es André: Der Motor macht wieder bösen Ärger, diesmal ist es das endgültige Aus. Reihung also Stefan Faulhaber vor Manfred Schulte. Bis zum Finale läuft Andys Corsa wieder. Dank „zwei aus drei“ wird er wenigstens gewertet. Als Dritter der ursprünglich fünf Teilnehmer in der Klasse. Das rettet wenigstens noch ein paar Punkte.
Im Wettbewerb der Abteilung bis 2000 Kubikzentimeter ist auch Thomas Strasser dabei, der mit dem Minichberger Scirocco 16V aus Tirol angereist ist. Am Glasbach trifft der St. Anton Klassengewinner auf die versammelte 2-Liter Elite. Die selektive Strecke hat er schnell drauf, am Samstag lässt er sich 1,438 Sekunden hinter André Wiebe (TP1) im Renault Williams Wiebe Laguna die zweitschnellste Zeit notieren. BMW 320iS Pilot Patrick Orth liegt als Dritter nur 656 Tausendstel hinter Thomas Strasser. Dann kommt ein Abriss zum flottesten 8V’ler. Das ist Christian Dümler auf Position vier. Ihm wiederum sitzt Marco Fink im BMW 320si WTCC dicht auf der Pelle, liegt nur 0,555 Sekunden zurück. Die nächsten Ränge beanspruchen schon wieder KW 8V-Trophy Teilnehmer. Im Briegel Kadett ist Michael Rauch Sechster, auf die Sieben fährt Alexander Pleier (Opel Kadett C-Coupé). Zum Rennbeginn erwarten alle eine harte Auseinandersetzung der drei Trainingsschnellsten. Daraus wird nur zum Teil etwas. Thomas Strasser geht am Start die Kraftübertragung verloren, der Vortrieb ist weg, der Scirocco rollt aus. Im Vergleich zu den Probe-Heats zieht das Tempo nochmals gewaltig an. André Wiebe setzt sich an die Spitze, 3,077 Sekunden vor Patrick Orth. Marco Fink hat sich auf die Drei nach vorne gefahren, dahinter taucht das 8-Ventiler Duo Christian Dümler (P4) und Michael Rauch (P5) auf. Diese Reihung übersteht auch den zweiten Run. Im Finale werden hinter Sieger André Wiebe noch Podestplätze getauscht. Mit starken Zeiten in der zweiten und dritten Auffahrt fängt Marco Fink nach 11 gewerteten Rennkilometern Patrick Orth noch um hauchdünne 213 Tausendstel ab. Wird so Zweiter, Patrick final Dritter. Das schon erwähnte 8V-Duo Christian Dümler (P4) und Michael Rauch (P5) läuft wie gehabt im Ziel ein. Dahinter spielt sich ein Krimi ab. Die Jungs und das Mädel auf den Plätzen sechs bis acht liegen innerhalb von 127 Tausendsteln zusammen, zwischen Rang sechs und elf ist das Zeitfenster 2,439 Sekunden schmal. Leistungsdichte nennt man das, stimmt‘s? Die Sechs sichert sich Alexander Pleier, Bea Flik fährt im Renault Megane Cup auf Platz sieben. VW Golf 1 16V Pilot Ralph Paulick wird Achter, Edi Bodenmüller im Kadett C-Coupé 16V Neunter, Roland Christall im Opel Ascona B Zehnter. Das 2Liter KW 8V-Trophy Podium kennen wir bereits. Christian Dümler steigt auf die Stufe des Siegers, Michael Rauch flankiert ihn als Zweiter, Alexander Pleier als Dritter der „Roten“. Auf die Ehrenplätze fahren Roland Christall als Vierter und Daniel Bayer (Opel Kadett C-Coupé) als Fünfter.
Die Dieselklasse sieht einen VW Golf V R-TDI Cup. Jürgen Fechter ist in Training und Rennen der schnellere der beiden und gewinnt die Selbstzünder-Wertung vor Karlheinz Meurer.
Mit drei Teilnehmern schrammen auch die bis 3-Liter knapp an der Zusammenlegung vorbei. Sie sind eine reine KW Berg-Cup Angelegenheit. Rookie Alexander Bärtl darf sich mit der Opel Nemeth Kadett C-Limousine über die imaginäre „Pole-Position“ freuen. Aber es ist eine enge Kiste. Im BMW M3 E36 braucht Marcel Gapp, obwohl ihn technische Probleme einbremsen, nur winzige 19 Tausendstel mehr. Dritter im Bunde ist Alexander Wirth im Opel Ascona B. Viele fleißige Hände bringen den Gapp M3 am Samstagabend wieder in Bestform. Und damit im Rennen auf Position eins vor Alexander Bärtl (P2) und Alexander Wirth auf der Drei. Diese Formation hat alle drei Läufe lang Bestand. Das erinnert für ein einziges Mal ja fast an die Formel 1: Es wird gerannt wie an der Perlenschnur. Ob sich das irgendwann so wiederholt? Wohl eher nicht. Bleibt noch festzuhalten, dass sich Alexander Bärtl auch den 8-Ventiler Siegerpokal dieser Klasse schnappt. Vor seinem Markenkollegen Alexander Wirth (8VP2).
Bleibt noch die Abteilung über 3000 Kubikzentimeter. In der herrscht Aufregung. Positive natürlich.
Denn Rüdiger und Timo Bernhard haben sich angemeldet. Beide auf einem Porsche, klar. Langstrecken-Ass und WEC-Weltmeister Timo Bernhard ist gut drauf. Eine kleine Lücke hat sich in seinem Terminkalender aufgetan. Damit keine Langeweile aufkommt, unternimmt er mit Papa Rüdiger einfach einen Ausflug an den Berg. Ein Schelm, wer denkt, Porsche könnte ihn auf den Tourenwagen-Streckenrekord von Jörg Weidinger angesetzt haben. Auf jene 2:27,959, die der dreifache KW BergCup Gesamtsieger mit dem Rottenberger BMW 318i STW 2014 in den Glasbach-Asphalt gebrannt hat. „Nein“ sagt Timo bei der Pressekonferenz lächelnd, „der Auftritt hier ist reine Privatsache, das hat mit meinem Arbeitgeber nichts zu tun“. Kontakt mit Jörg hatte er aber schon. Der ist um seinen Rekord echt besorgt. Berechtigt oder nicht, das ist hier die Frage? Im Training bleibt seine Marke auf jeden Fall völlig unangetastet. Mit 2:34,613 lässt sich Herbert Pregartner mit seinem Porsche 911 GT2 RSR die Bestzeit gutschreiben, 1,163 Sekunden vor Timo Bernhard, der sich in der zweiten Auffahrt einen Dreher leistet. Übungsdritter ist Norbert Handa im Lancia Delta Integrale Evo vor Golf-Turbo-Lady Sabine Röck (TP4) und dem Local Hero Marcus Gesell (Seat Leon Supercopa) als Fünftem. Jörgs Rekord übersteht auch den ersten Race-Heat. Der Stand entspricht dem Training. Leader „Pre“ Herbert Pregartner bleibt 0,933 Sekunden über Jörgs Fahrt von 2014, Timo Bernhard fehlen auf diesen Wert 893 Tausendstel mehr. Also sind beide dicht dran. Der Berg-Spezi im Turbo 911er näher als der Langstrecken-Champion im Sauger 991 GT3 in der aktuellen Cup-Spezifikation. Durchgang zwei beginnt, die Luft scheint urplötzlich elektrisch geladen zu sein. Timo startet perfekt und entschlossen. Er findet unterwegs unglaubliche 2,805 Sekunden, der neue TW-Streckenrekord ist mit 2:26,980 aufgestellt. Da „Pre“ etwas langsamer wird ist er die Führung los, Timo liegt nun um 1,406 Sekunden vorne. Puh, was für ein Tempo! Aber das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Im dritten Heat legt Timo Bernhard die Tourenwagen-Messlatte noch ein Stückchen höher. 2:26,426 ist die Zeit, die es in Zukunft zu schlagen gilt. Weils gerade so schön ist, fährt nun auch Herbert Pregartner mit 2:27,025 deutlich unter Jörgs alter Marke. Final gewinnt Timo 2,511 Sekunden vor „Pre“, Norbert Handa bleibt Dritter. Sabina Röck musste nach Lauf eins mit undichter Servolenkung aufgeben, damit rückt Marcus Gesell auf die Vier vor. Der Rumäne Sorin Botez wird im Mitsubishi Lancer Fünfter, Rüdiger Bernhard Sechster.
Holger Hovemann bekam den Opel Kadett GT/R Risse V8 für den Glasbach nach seinem St. Anton Problem nicht mehr rechtzeitig fertig. Daher findet der Wettbewerb der E2-Silhouetten Renner ohne direkte KW Berg-Cup Beteiligung statt. Also fast. Denn Berg-Cup e.V. Mitglied Ralf Kroll ist mit seinem Silver Car S2 CM-Renner angetreten. Allerdings hat er im Asturier Javier Villa im BRC B49 einen sehr harten Gegner gefunden, den er nicht knacken kann. Ralf wird 1600er Klassenzweiter. Sieger Javier ist phänomenal unterwegs: Er gewinnt die Gruppe E2-SH gegen die deutlich stärker motorisierten Konkurrenten souverän und beendet das Rennen auf Gesamtrang acht(!).
Zwei Porsche führen am Glasbach das Tourenwagen-Ranking an. Timo Bernhard ist auf Gesamtplatz fünfzehn auch der TW-Sieger. Rang zwei ist die Angelegenheit von Herbert Pregartner, die Drei gehört dem 2-Liter Sieger André Wiebe. Die Ehrenplätze vier und fünf gehen an BMW: Marco Fink ist Vierter und Patrick Orth Fünfter.
Bleibt noch schnell anzumerken, dass beim Glasbachrennen 2016 nicht nur der TW-Streckenrekord verbessert wurde. Sondern auch der absolute, der 2013 von Simone Faggioli auf einem Osella FA 30 mit 2:02,162 aufgestellt worden war. Und Simone höchstpersönlich schraubt, nun im zweisitzigen Norma M20FC Zytec-V8 unterwegs, seinen damaligen Bestwert gleich im ersten Heat auf 2:01,701 herunter. Unter dem Druck seines italienischen Landsmannes Christian Merli (Osella FA 30) muss der amtierende Abonnement-Berg-Europameister im dritten Run dann nochmals einen Zahn zulegen. Dabei erzielt er 2:01,557, sichert sich mit neuerlichem Rekord den Glasbach Gesamtsieg 0,852 Sekunden vor Christian Merli.
Der hat übrigens auch für das „49. Int. Osnabrücker ADAC Bergrennen“ genannt. Das Rennen in der Borgloher Schweiz geht in Kürze in Szene, am 06./07. August wird auf dem Uphöfener Berg gerannt. Es geht also mit Macht auf das letzte Drittel der 29. KW Berg-Cup Saison zu. Ebenfalls im August stehen auch noch Hauenstein (20./21.) sowie der Event in Oberhallau/CH (27./28.) auf dem Programm. Was heißt das nun für uns KW Berg-Cup Fans und Freunde? Glasklar, dabei sein so oft es nur irgend geht – das ist doch absolute Ehrensache! Ich freue mich jedenfalls auf euch.
Uli Kohl, 03.08.2016
Fotos: Axel Weichert – 100octane.de
Hier findet Ihr die Gesamtergebnisse des Glasbachrennens
Hier findet Ihr den aktuellen Zwischenstand des KW BergCup